Texte zur Fleischschau aus den Rechtsquellen des Kantons Aargau

Aus dem Zwingrodel der Edlen von Hallwil auf Seengen (1462)

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Man soll auch zweu setzen, die verheissent, Fleisch zu besächen, als das von alters her kommen ist und hiernach erlütert stat: Item ze wüssen, dass iedermann hie veyl Fleisch haben mag und metzgen, doch mit nachgesetzten Fryheiten. Also wann er metzgen wyl, so sol er die zweu, die darzu gesetzt synd, an dem Abent oder so er schlachten wyl, berüffen und das Vieh läbend sächen lassen, erlaubends sy es im dann, so mag er das Vych schlachten und das Fleisch gäben, als sy es danne schetzent; und thete er das nit und es den Schetzern ungesächen schlüge, so möchte man in darum büssen, als die Gebersamme (die Junckeren und ein Gemeind) bedüchte.

 

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Der Metzger sol auch an keinem Ort, da böser Luft, auch kein prästhaft Vieh kauffen in Monads Frist; thät er das selbig, stat ze Gefallen des Herrn zu straffen.

 

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Es sol auch kein Metzger nüt in dem Bach wäschen, denn by dem Rächen. 

Rechte der Landschaft, Band 1, Amt Aarburg und Grafschaft Lenzburg, von Walther Merz, 1926, Urkunde Nr. 270, Seiten 622-624

Aus der Satzung der Stadt Zofingen (1632)

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Und welcher finigs oder fuls Fleisch für gsunds mit Gferden usswägen oder kranks und vorhin gestorbenes Vych, gross oder kleyn, in die Metzg füren oder tragen oder vorhin daheimben in synem Hus oder Keller stächen oder schniden oder feyl haben würde, 1 jar und tags synes Handwärchs stilgestellt und umb 10 Denar gestraft werden sölle.

 

Stadtrechte, Band 5, Das Stadtrecht von Zofingen, von Walther Merz, 1914, Seite 363 (5. Teil, von allerhand Stattsachen, XXXV. Satzung)